Bratislava ist die Hauptstadt der Slowakei und dank der attraktiven Lage im Dreiländereck zwischen der Slowakei, Österreich und Ungarn auch für ausländische Touristen immer eine Städtereise in der Slowakei wert. Der in den USA ansässige Konzern Harrah´s Entertainment, der weltweit Hotels und Casinos betreibt, und der ungarische Bauunternehmer Sándor Demján hegen Pläne, Bratislava für Slowakei Städtereisen in Zukunft noch interessanter und zu einer Art "europäischem Las Vegas" zu machen. Auf einer Fläche von 1,2 Millionen Quadratmetern soll bei Bratislava ein gigantischer Komplex aus Hotels, Casinos, Villen, Restaurants, Bars, Supermärkten und ähnlichen Einrichtungen entstehen - Kostenpunkt: 1,5 Milliarden Euro.
Doch nicht alle sind in der Slowakei von den ambitionierten Plänen aus Ungarn und den USA begeistert, am wenigsten die Bevölkerung der Hauptstadt Bratislava. Während Politik und Wirtschaft bemüht sind, die Hürden auf dem Weg zur Realisierung des Milliarden-Projekts baldmöglichst aus dem Weg zu räumen, werden in der Slowakei tausende Unterschriften gegen den sich anbahnenden Glücksspiel-Tourismus in Bratislava gesammelt. Die in Österreich erscheinende Zeitung "Die Presse" berichtete in der vergangenen Woche von 60.000 Unterschriften, die in der Slowakei bisher gegen das Metropolis-Projekt bei Bratislava gesammelt worden seien. An der Spitze des Widerstands haben sich Vertreter der Kirchen eingefunden, die sich darum sorgen, dass die einheimische Jugend von den Casinos verführt werden könnte.
Auch wenn Harrah´s Entertainment und Demján betonen, dass die Bratislava Hotels im Metropolis-Projekt gegenüber den Casinos die weitaus größere Fläche einnähmen und das Wesen von Metropolis mehr auf den Kongress-Tourismus und weniger auf das Glücksspiel ausgerichtet sei, droht dem Resort in der Slowakei das Aus. Schon vor drei Jahren war Harrah´s Entertainment mit einem ähnlichen Projekt in Slowenien gescheitert, wo sich die Idee des "europäischen Las Vegas" mit Luxus-Hotels und Casinos ebenfalls nicht umsetzen ließ. Die Politik versucht sich in Person von Finanzminister Ján Pociatek als Vermittler, um Metropolis in Bratislava vielleicht doch noch realisieren zu können.
Kai Rebmann
Foto: imagebank max-td
Datum: 17.03.2010
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